DIE VIER PHASEN

Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck geht davon aus, dass jeder Teilnehmer die Kompetenz von Führungs-, und Leitungsqualität in sich trägt und somit Teil einer Gruppe ist, die von Scott Peck „group of all leaders“ genannt wird. Lassen wir uns auf dieses Übungsfeld und seine Herausforderungen ein, erwächst uns neben der Zunahme an sozialer Kompetenz im heilsamen Umgang mit menschlichen Themen und Wandlungsprozessen auch das Vertrauen in kollektives Wissen, in emotionale Nähe und Verbundenheit und in die transformatorische Kraft einer ehrlichen und offenen Kommunikation.

Die verschiedenen Phasen, die innerhalb des Prozesses in unterschiedlichen Reihenfolgen auftauchen können, machen die normale gesellschaftliche Kommunikation schnell sichtbar:

In der Pseudoharmonie werden oft Geschichten erzählt, die üblichen angelernten Umgangsformen praktiziert oder „über“ jemanden gesprochen. Durch verschiedene Empfehlungen, z.B. „spreche von Dir – gehe nicht in Reaktion“ wird diese Art der Kommunikation offensichtlich und schnell unangenehm.

Damit beginnt meistens die Chaosphase: Die persönlichen Glaubensbilder können die dahinter verborgenen Emoionen (Wut, Zorn, Angst, Trauer) nicht mehr zurückhalten. Vorwürfe, destruktive Angriffe oder Übersprunghandlungen scheinen jegliche gemeinsame Entwicklung unmöglich zu machen. Hier wird dann die Empfehlung „bleibe bis zum Ende“ wichtig, denn unser Geist ist gewohnt unbekanntes Terrain durch Abbruch zu verlassen.

In Mitten des vollständigen Chaos kann dann in unterschiedlichen Facetten Leere auftauchen: Trostlos und schwer – und vielleicht später wie durchlässig werdend und in ein leichteres „Nichts mehr da, was wichtig wäre“ übergehend.

Wenn an diesem Punkt einzelne Menschen der Gruppe sich in unmittelbaren Impulserleben zeigen können – und seien diese noch so „verrückt“- kann sich ein Feld der authentischen Erfahrung für die ganze Gruppe öffnen. Dabei wird ein Geschmack dessen offensichtlich, was es heißt, dass „das Ganze (also die Gruppe) mehr ist, als die Summe ihrer Teile“. Gleichzeitig ist dieser Prozess nicht linear, kann also auch jederzeit anders verlaufen – es gibt keine festen Muster.

Die Aufgabe der Begleitung besteht darin, den geschützten Raum zu halten, gelegentlich Impulse zu geben oder auf Energieveränderungen hinzuweisen. Der Begleitung wird gleichzeitig auch Teil des Gruppenprozesses sein – es gibt also nicht nur kein vorgeplantes „Programm“, es gibt auch keine Vorgaben für die Begleiter.

Hinweis: Im Falle von laufenden psychotherapeutischen Behandlungen meldet euch bitte vor eurer Buchung telefonisch bei einem von uns und klärt die Teilnahme bitte mit eurem Therapeuten ab. (Quelle: www.schloss-tempelhof.de)

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